Hunderte neue Wohnungen: Investor Semmelhaack gibt Gas

Nach dem Inefa-Gelände kaufte das Unternehmen jetzt auch die Supermarkt-Brache am Coriansberg.

Das Inefa-Gelände gehört der Elmshorner Firma Semmelhaack schon seit Herbst, nun ist auch der Kaufvertrag für die Brache am Coriansberg unterzeichnet. Dort will das Wohnungsunternehmen bereits in diesem Jahr mit dem Bau beginnen.

Besondere Wohnformen

„Wir wollen möglichst schnell den Bauantrag einreichen“, sagt Semmelhaack-Prokurist Arne Parchent über den Coriansberg. Mit den Glückstädter Werkstätten und der Diakonie als deren Mutter liefen die Detailabstimmungen. Denn geplant sind Gebäude für besondere Wohnformen sowie villenartige Häuser mit mehr als 50 Mietwohnungen. Sie sollen barrierefrei und zum Teil öffentlich gefördert sein.

An diesem im Herbst vorgestellten Konzept habe sich nichts geändert, sagt Parchent. Im Gegenteil: Das Unternehmen habe sich im Vertrag mit der Stadt verpflichtet, die Pläne wie präsentiert zu realisieren. Den Erwerb des 4700 Quadratmeter großen Grundstücks, auf dem einst ein Supermarkt stand, müsse in dem Sanierungsgebiet noch der Sanierungsträger genehmigen, doch das sei eine Formsache, so der Prokurist: „Der Kaufpreis wurde im Vorwege abgestimmt.“ Zur Höhe sagt er nichts.

"Wenn alles gut läuft, sind wir am Coriansberg im ersten Quartal 2023 fertig." - Arne Parchent, Firma Semmelhaack

Im Spätsommer möchte das Unternehmen mit den Bauarbeiten am Coriansberg beginnen. „Wenn alles gut läuft, sind wir im ersten Quartal 2023 fertig“, sagt Parchent. Und wenn der Rohbau am Coriansberg steht, sollen die Baufirmen möglichst nahtlos auf dem Inefa-Gelände weitermachen. „Dort sind wir mit Vollgas dabei, den Bebauungsplan voranzubringen“, schildert der Prokurist. Aufträge für notwendige Gutachten seien erteilt. 

Auf dem mehr als 16.000 Quadratmeter großen Areal plant Semmelhaack ein „urbanes Gebiet“ mit rund 180 Wohnungen in etwa zehn neuen Häusern. Auch hier könnten rund 40 Prozent der Wohnungen gefördert sein, wie sonst auch lege das Unternehmen großen Wert auf die „Durchmischung“. Die Abstimmung mit der Denkmalpflege laufe, die vierstöckige frühere Zwirnerei der Netzfabrik soll erhalten bleiben. Für die Nutzung werde mit Interessenten gesprochen.

Pläne für zweiten Abschnitt am Coriansberg

Da die Arbeiten am Bebauungsplan für das Inefa-Gelände noch dauern werden, ist klar, dass am Coriansberg zuerst Sichtbares passieren wird. Das Projekt dort wird von Semmelhaack als erster Abschnitt gesehen – für die zweite Stufe ist der heute noch von der Feuerwache belegte Bereich im Blick. Nach deren Umzug an die Kastanienallee könnten, so die Pläne, mehrere Dutzend weitere Wohnungen entstehen, derzeit wird laut Parchent eine Anfrage an die Stadt für ein Vorkaufsrecht vorbereitet: „Wir würden natürlich gern das Konzept komplett umsetzen.“

– Quelle: https://www.shz.de/31373042 ©2021 von Lars Peter Ehrich