Noch ein Jahr CDU-Spitze

Erkenntnisse und Lehren aus der jüngsten Bundestagswahl – für die Mitglieder der CDU Itzehoe waren diese Themen zentraler Bestandteil der diesjährigen Hauptversammlung.

Die Neuwahl des Vorstands hätte eigentlich bereits im vergangenen Jahr angestanden – was wegen Corona nicht ging. Um jetzt wieder in den normalen Turnus zu kommen, wurden die Posten nur für ein Jahr vergeben. Vorsitzender Markus Müller kündigte an: „Dies wird mein letztes Jahr als Ortsvorsitzender sein.“ Er mache seine Arbeit gerne, sei aber mit seinen Tätigkeiten als Bürgervorsteher, im Kreisvorstand und -tag „gut ausgelastet.“ Es sei auch immer seine Überzeugung gewesen, jüngeren Parteimitgliedern den Weg in die Verantwortung zu ermöglichen, konstatierte er. „Das möchte ich im nächsten Jahr tun und einen gelungenen Übergang gestalten.“ Einstimmig wurde er wieder gewählt.

Mit Neujahrsempfang, Landtagswahl im Frühjahr und Vorbereitung auf die Kommunalwahl 2023 stünden auch schon die nächsten Aufgaben bevor, die er als Vorsitzender absolvieren müsse. Die Bundestagswahl habe gezeigt, dass viel Arbeit nötig sein werde, „diese Scharte auszuwetzen.“ Aber auch das soziale Leben in der Partei solle wieder in Gang kommen. Der Landtagsabgeordnete Heiner Rickers brachte es im Rückblick auf die Bundestagswahl auf den Punkt: „Das Ergebnis hat richtig weh getan.“ Er zeigte Möglichkeiten der Suche nach einem neuen Weg und dem künftigen Spitzenpersonal auf – von der Einberufung eines Kreisparteitags bis zur Mitgliederbefragung, wobei er einen Parteitag bevorzugte.

Auf Bundesebene sprach sich Rickers für den Fraktionsvorsitzenden Ralph Brinkhaus oder Ministerpräsident Daniel Günther aus: „Bekannte, junge, erfolgreiche Gesichter. Sie sollten aber längerfristig aufgebaut und erst bis zur nächsten Wahl an die Aufgabe heran geführt werden.“ Der knapp wiedergewählte Bundestagsabgeordnete Mark Helfrich betonte, er sei seit 2013 bereits dreimal „der Benjamin unter den Bundestagskandidaten in Schleswig-Holstein“ gewesen. „Das sagt schon einiges. Die Mischung und eine Verjüngung sind wichtig.“ Auch er stehe für die Politik der vergangenen 16 Jahre, „und das waren gute Jahre.“ Nun müsste die Partei ihre Markenkerne herausstellen. „Spitzenkandidaten sollten nicht wie bisher einfach beim Frühstückstreffen festgelegt werden“, forderte Helfrich.

– Quelle: https://www.shz.de/34112147 ©2021 von Ludger Hinz