Veranstaltungen planen? Lydia Keune-Sekula würde zu gern – doch im Moment gebe es dafür keine Grundlage, sagt die Stadtmanagerin. Aber: „Wir denken über Investitionen aller Art nach.“ Dafür braucht sie Mittel, ebenso wie für Events, wenn sie denn möglich sind. Die gute Nachricht: Geld steht zur Verfügung. Die Ratsversammlung hat insgesamt 110 000 Euro zusätzlich bewilligt.
Für die alternative Itzehoer Woche hat das Stadtmanagement mehr als 70 Klein-Veranstaltungen zusammengetragen. Aber Keune ist skeptisch, ob das ab Ende Mai möglich sein wird: Über eine Verschiebung auf Ende August wird nachgedacht. Schlecht sieht es auch für den Abendmarkt in der Kirchenstraße am ersten Donnerstag im Monat aus, sowohl am 6. Mai als auch am 3. Juni. Keune hat einen Antrag für ein Modellprojekt gestellt: Es würden große Anstrengungen unternommen, mit Land und Kreis nach Wegen zu suchen, trotz Corona etwas veranstalten zu können. Dabei setzt sie auf die Luca-App zur Kontaktverfolgung und Tests. Diese Veranstaltungen seien fertig geplant, „wir müssen sie nur ausrollen“.
Doch beispielsweise kostet der für den 2. Mai geplante verkaufsoffene Sonntag mit Musikern und Foodtrucks unter dem Titel „Local Heroes“ 12 000 Euro. So lange aber unklar sei, ob Events überhaupt erlaubt werden, müsse vor allem jenseits davon geplant werden, sagt die Stadtmanagerin.
Diverse Investitionen sind vorgesehen, zum Beispiel für eine Technik, um die Frequenz der Passanten zu messen. „Wir werden mit einem Testfeld in der Kirchenstraße beginnen“, so Keune. Ebenfalls auf der Liste: Ein System, um Wort und Musik – oder auch nur Wasserrauschen – in die Fußgängerzone zu übertragen. Möglichkeiten der Überdachung. Schicke Buden für Abend- oder Weihnachtsmarkt. Eine kleine Bühne in der Kirchenstraße. Eine komplett überarbeitete Webseite „Mein Itzehoe“, die in Stufen neue Möglichkeiten für den lokalen Handel bieten solle. Der Bereich Social Media wird gestärkt, zunächst mit einem Konzept für den Abendmarkt. Keune: „Wir rüsten uns so, dass wir in der zweiten Jahreshälfte quasi wöchentlich in der Lage sind, besondere Dinge zu machen.“
Allerdings fehlt gegenüber einem normalen Jahr eine mittlere fünfstellige Summe an Sponsorengeldern. Der Verein Wir für Itzehoe hat zudem coronabedingt Schwierigkeiten mit seinem Beitrag als Gesellschafter des Stadtmanagements. Deshalb hat die Ratsversammlung eine einmalige Erhöhung der städtischen Zahlung um 20 000 Euro gewährt. Weitere 20 000 Euro, die schon im Dezember als Sonderzuschuss beschlossen worden waren, wurden freigegeben. Zudem wurde das Budget der Mittel ohne Zweckbindung von 40 000 auf 60 000 Euro aufgestockt.
All das stammte aus einem Antrag der CDU, denn das erneute Erlassen von Sondernutzungsgebühren für dieses Jahr reiche nicht, so Patrick Schulz.
All das stammte aus einem Antrag der CDU, denn das erneute Erlassen von Sondernutzungsgebühren für dieses Jahr reiche nicht, so Patrick Schulz. Zuvor hatte die SPD bereits 50.000 Euro beantragt, um die Lockdown-Folgen bei Einzelhandel und Gewerbe abzumildern. Die beiden großen Fraktionen und die Grünen machten daraus einen gemeinsamen Antrag, der eine breite Mehrheit fand. Nur FDP und UWI wehrten sich gegen das „Gießkannen-Prinzip“ und wollten gezielter tätig werden, beispielsweise mit dem Wegfall der Gebühren auf dem Meierei-Parkplatz. [...]
– Quelle: https://www.shz.de/31761412 ©2021 von Lars Peter Ehrich
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