Itzehoe fördert digitale Thermostate

20.12.2022
Itzehoer können einen Zuschuss bekommen, wenn sie digitale Thermostate einbauen. Maximal 100 Euro pro Haushalt. Es kann aber dauern, bis Geld kommt.

30 Prozent der Anschaffungskosten werden übernommen, maximal 100 Euro je Haushalt: Die Stadt fördert den Einbau digitaler Thermostate an Heizkörpern, und zwar rückwirkend: Kauf und Installation müssen im Zeitraum vom 1. November bis zum 30. April kommenden Jahres liegen. Das setzten CDU und SPD in der Ratsversammlung durch.

Für Eigentümer und Mieter

Insgesamt stehen 250.000 Euro bereit, die Anträge werden nach der Reihenfolge des Eingangs bearbeitet – es gilt also das Windhundprinzip. Sowohl Eigentümer aus Itzehoe als auch Mieter können den Zuschuss beantragen. Letztere müssten im Zweifel die alten Thermostate aufbewahren und bei einem Auszug wieder anbauen, sagte Klimaschutzmanagerin Josefine Möller.

Die Grünen wollten den Beschluss zunächst verhindern: Das Innenministerium sehe eine solche Förderung nicht als kommunale Aufgabe. Doch das hatte die Verwaltung mit einer Nachfrage in Kiel zumindest vorläufig entkräftet, deshalb zogen die Grünen ihren Antrag zurück. Allerdings übernahm ihn die FDP sogleich: Mit dem Abarbeiten der Zuschussanträge werde die Verwaltung erheblich belastet, zudem werde eine Umrüstung in den Haushalten gefördert, die ohnehin stattfinde, sagte Fraktionsvorsitzender Jörn Michaelsen. Er betonte: „Dafür sind mir die öffentlichen Mittel zu schade.“

Mit den Liberalen stimmten UWI und Dafi, die Grünen enthielten sich. CDU-Fraktionsvorsitzender Ralph Busch hob hervor, dass der Zuschuss einen Anreiz für die Bürger setzen solle: „Wir sind alle aufgefordert, etwas zu tun.“ Das Ziel liege in allgemeinem und kommunalem Interesse, meinte auch SPD-Fraktionschef Sönke Doll.

Auf Betreiben der SPD wurde zudem die Wankendorfer Baugenossenschaft beauftragt, die rund 400 städtischen Wohnungen, die sie verwaltet, mit digitalen Thermostaten auszustatten. Wichtiger Zusatz: im Einverständnis mit den Mietern. Was diese Thermostate bringen, prüft die Wankendorfer laut Sitzungsvorlage gerade mit einem Pilotprojekt.

Anträge online und per Post

Beschlossen wurde auch, dass die Verwaltung Dienstleister auflisten soll, um „technisch nicht versierte“ Bürger zu unterstützen. Bis zum 30. April müssen die Anträge mit Kaufbeleg per Mail oder Post eingereicht sein, Vordrucke gibt es auf der städtischen Webseite und im Rathaus-Foyer. Geld kann allerdings erst fließen, wenn der städtische Haushalt freigegeben ist – voraussichtlich im Frühjahr 2023. Zudem muss es die Verwaltung erst einmal schaffen, die Anträge zu bearbeiten.