
Foto: Andreas Olbertz
Die Autos sollen aus der Feldschmiede in Itzehoe wieder raus. Eine Beschlussempfehlung hat der Stadtentwicklungsausschuss jetzt einstimmg gefällt.
Der nächste Schritt ist gemacht. Und das einstimmig. Die Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses haben in ihrer jüngsten Sitzung beschlossen, der Ratsversammlung zu empfehlen, die Feldschmiede zwischen Dithmarscher Platz und Poststraße für den allgemeinen Fahrzeugverkehr einzuziehen. Im Klartext bedeutet das: Autos raus aus der Feldschmiede. Lieferverkehr wäre dann nur noch zu eingeschränkten Zeiten möglich.
Die obere Feldschmiede ist schon lange ein Problembereich. Anlieger bemängeln, dass Autofahrer dort nicht nur rücksichtslos führen, sondern auch parkten. Es werde gerast, Motoren laufen gelassen, was zu Geruchs- und Lärmbelästigungen führe. Aber die Liste der Kritikpunkte ist länger: Es soll mit Drogen gehandelt werden, Gewalt sei an der Tagesordnung, es gebe Probleme mit der Sauberkeit und in der Folge Rattenbefall.
Viel wurde unternommen und ausprobiert. Unter anderem patrouillierten dort Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes. Aber der große Durchbruch war bislang nicht dabei. Die Kritik verstummte nicht. Die Verbannung der Autos soll jetzt der große Wurf für die „Dann-wieder-Fußgängerzone“ werden, die die Feldschmiede von 1993 bis 2014 einmal war.
Der Grundsatzbeschluss war von der Ratsversammlung im Dezember gefasst worden. Darauf erfolgte im Januar die öffentliche Bekanntmachung dieser quasi Absichtserklärung. Das Postfach blieb leer, von Bürgern wurden keine Anregungen oder Bedenken eingereicht. Deshalb gab es für die Ausschussmitglieder jetzt auch nicht mehr viel zu diskutieren.
Helmut Wrage vom Seniorenbeirat rief einen Antrag des Gremiums in Erinnerung. Die Senioren fordern, die Straße nicht nur Autos zu sperren, sondern auch für Fahrräder und E-Scooter. Das findet aber keine Berücksichtigung. Wie Ausschussvorsitzender Joachim Leve (Grüne) erläuterte, stünde in der oberen Feldschmiede ohne Autos ja deutlich mehr Platz für die anderen Nutzer zur Verfügung. Das sollte die Situation entspannen. „Wenn sich das als Fehleinschätzung herausstellt, müssten wir das noch mal betrachten“, sagte er. Ralf Schwedler (SPD) verwies in diesem Zusammenhang auf einen Antrag aus dem Jugendparlament, den anderen Teil der Feldschmiede für Radfahrer freizugeben – was abgelehnt worden sei.
Ratsversammlung fällt nächsten Beschluss am 20. März
Am 20. März kommt das Thema erneut auf die Tagesordnung. Dann wird die Ratsversammlung darüber beraten. Wann im Falle eines Beschlusses die obere Feldschmiede tatsächlich geschlossen wird, ist offen. Denn im gleichen Zuge müsste die Einbahnstraßenregelung in der Poststraße aufgehoben werden. Damit dort Autos aber nicht nur rein, sondern auch wieder raus fahren können, müsste ein Wendehammer geschaffen werden, oder niveaugleiche Fußwege ohne Bordsteinkante – auf jeden Fall eine größere Baumaßnahme.
Anlieger der Poststraße warten schon lange auf die Sanierung ihrer Straße. Sie sei ihnen mal für 2019 versprochen worden, beklagen sie, wurde dann auf 2024 geschoben, aber vergangenes Jahr auf 2033 terminiert. Stadtsprecher Björn Dethlefs teilte auf Nachfrage mit: „Die Umsetzungsplanungen laufen derzeit noch.“
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