Beschluss für Neubau der Fehrs-Schule in Itzehoe gefallen

Die Ratsversammlung hat mit großer Mehrheit einen Neubau für die Fehrs-Schule auf dem Gelände der Sportanlage Kaiserstraße beschlossen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 58 Millionen Euro.

Das war wohl jetzt einer der großen Meilensteine: Die Ratsversammlung hat mit großer Mehrheit einen Neubau für die vierzügige Fehrs-Schule auf dem Sportplatz an der Kaiserstraße beschlossen. Es wird aber noch genügend Fläche für Schulsport und Vereinsfußball für Jugendmannschaften bleiben.

„Das Thema beschäftigt uns ja schon länger – leider“, führte Rolf Bratzke (SPD), Vorsitzender des Bildungsausschusses, in das Thema ein: „Ich kann nur begrüßen, dass wir endlich an dieser Stelle sind.“ Dem Beschluss waren jahrelange Beratungen über verschiedene Erweiterungs- und Neubauvarianten vorausgegangen. Ein Neubau auf dem Sportgelände an der alten Gudewill-Kaserne stellte sich als wirtschaftlichste Variante heraus. Anschließend wurden Finanzierungsmöglichkeiten ausführlich geprüft. Dabei kam heraus, dass eine sogenannte Öffentlich-Private-Partnerschaft (ÖPP) mit Inhabermodell gegenüber der Eigenfinanzierung rund 8 Prozent günstiger sein soll.

Bei ÖPP werden Planungs-, Bau- sowie bestimmte Betriebsleistungen an einen Unternehmer vergeben. Die Stadt bleibt aber Inhaber von Grundstück und Gebäude. Die Baufinanzierung erfolgt durch den Unternehmer.

Kritik kam nur von Rainer Lutz (Dafi). Der machte deutlich, dass er nicht die Notwendigkeit des Neubaus infrage stelle. Seine Kritik beziehe sich nur auf die Art der gewählten Finanzierung. Die Rechnungshöfe in allen Bundesländern würden ihren Kommunen von diesem Weg abraten. Der Grund seien hohe Kosten für dringend notwendige Beratungsleistungen, juristische Begleitung und eine Projektleitung. Alleine für letzteres rechnet Lutz mit Kosten zwischen anderthalb bis zwei Millionen Euro. „Das wird uns mit Nachträgen einholen“, prophezeite er, denn entsprechende Summen seien bislang nicht eingeplant.

Das war auch schon Thema im Bildungsausschuss. Dort hatte Andreas Arndt, Leiter des Amts für Bildung, darauf verwiesen, dass es trotz allem einen „immensen Effizienzvorteil“ gebe. Bislang seien eine Million Euro für Beratung eingeplant, die nach seiner Auffassung reichen sollten.

„Es gibt mindestens zehn positive Beispiele, bei denen Kosten und Zeit eingehalten wurden“, setzte auch Bratzke den Bedenken der Dafi entgegen: „Das gelingt der öffentlichen Hand nicht immer. Wir wissen doch alle um die Ressourcen und Probleme in der Bauabteilung.“ Es komme darauf an, dass die Verwaltung einen guten Vertrag abschließe. „Dann wird das schon werden“, ist er überzeugt.

Zustimmung kam auch von Marie-Luise Eggerstedt (CDU):

„Seit 2021 sitzen wir an dem Thema und haben wirklich alles beraten und umgedreht dazu.“

Sie hatte im Bildungsausschuss zudem dafür plädiert, möglichst viel Sportfläche zu erhalten.

Die FDP sprach sich ebenfalls für den Neubau und ÖPP aus. Gerade wegen der Erfahrungen mit dem Neubau der Feuerwache begrüßte Fraktionsvorsitzender Jörn Michaelsen dieses Vorgehen. Sein Fraktionskollege Bernd Wiggers hatte im Bildungsausschuss darauf hingewiesen, dass die Stadt mit dem Neubau nicht 58 Millionen Euro neuer Schulden anhäufe. Es würden vielmehr Aktiva an die nächsten Generationen vererbt.

Kostenvorteil bei Neubau als ÖPP-Projekt

Auch wenn bis auf Dafi und AfD alle anderen Fraktionen jetzt für den Neubau stimmten, bis zur Eröffnung werden noch einige Jahre vergehen. Geplant ist ein teilweise dreigeschossiger Neubau mit 6500 Quadratmeter Brutto-Geschossfläche. Die Grobkosten werden auf knapp 32 Millionen Euro in der ÖPP-Variante geschätzt. Bei Eigenfinanzierung sollen es 38 Millionen Euro sein. Mit Zinsen summiert sich das auf 67,2 beziehungsweise 58,6 Millionen Euro.

Als Nächstes wird jetzt die Projektsteuerung ausgeschrieben. Anfang kommenden Jahres sollen die Leistungsbeschreibung und Vergabekriterien erstellt werden. Im weiteren Verlauf des Jahres kommt es voraussichtlich zum Vergabeverfahren und Vertragsabschluss. 2027 soll geplant und auch mit dem Bau begonnen werden. 2028/29 wird mit der Einweihung und Aufnahme des Schulbetriebs gerechnet.