CDU gewinnt fast alle Wahlkreise und legt in Itzehoe 4,3 Prozent zu

16.05.2023

Die CDU ist der klare Sieger der Kommunalwahl in Itzehoe. 15 von 16 Direktmandaten gehen an die Christdemokraten.

„Ein sehr schöner Abend.“ Höchst zufrieden sitzt Markus Müller im Ständesaal. In den vergangenen fünf Jahren hat er dort als Bürgervorsteher die Ratsversammlung geleitet, das wird er auch weiterhin tun: Die CDU hat die Kommunalwahl in der Kreisstadt klar gewonnen. Die Stimmenverteilung: CDU 35,9 Prozent (+4,3), SPD 21,3 (-0,6), Grüne 17,8 (+0,2), Dafi 9,4 (+3,2), AfD 8,1 (+8,1) und FDP 7,5 (-0,7).

Peter Dawiec siegt für die SPD

16 Wahlkreise gibt es in Itzehoe, 15 davon gehen direkt an die CDU. Nur einmal schafft es ein Sozialdemokrat, die Phalanx zu durchbrechen: Peter Dawiec setzt sich im Wahllokal Grundschule Wellenkamp knapp gegen Birgit Schaffrinna durch. Ansonsten immer dasselbe Bild bei der Präsentation der Ergebnisse im Ständesaal: Christdemokraten gratulieren dem Parteikollegen, der gerade gewonnen hat. Einige müssen länger zittern, weil die Auszählung dauert – dann dürfen als Letzte auch Dirk Busch, Marita Schwenck und Bernd Prang jubeln.

15 Direktmandate für die CDU, das ist nach dem vorläufigen Ergebnis die Anzahl der christdemokratischen Sitze in der neuen Ratsversammlung, die insgesamt 41 Mitglieder haben wird. Neun entfallen auf die SPD, sieben auf die Grünen, die Dafi kommt auf vier Mandate, AfD und FDP auf drei. CDU-Fraktionsvorsitzender Ralph Busch stellt schon deutlich vor dem letzten Resultat fest:

„Wir sind froh und glücklich, nach dieser harten Arbeit so ein Ergebnis einzufahren.“

Sehr zufrieden ist auch der CDU-Ortsvorsitzende Patrick Schulz. Das Minimalziel sei gewesen, das Ergebnis der Kommunalwahl 2018 zu erreichen, nun seien es knapp fünf Prozentpunkte und zwei Direktmandate mehr. Zu verdanken sei das der erfolgreichen Politik der vergangenen fünf Jahre und der guten Arbeit des Teams im Wahlkampf, so Schulz. Die Kandidaten und auch die Inhalte seien den Wählern sympathisch gewesen, diese Inhalte würden nun bedient.

Die meisten Sozialdemokraten verfolgen die Wahl im Parteibüro am Holzkamp, die Stimmung könnte besser sein. Grundsätzlich sei man enttäuscht über die geringe Wahlbeteiligung von 38,6 Prozent, so Ortsvorsitzender Hans-Dieter Helms. Die Partei habe nicht verloren, nicht gewonnen: „Wir wären gern besser – wir müssen es so nehmen, wie es ist.“ Und das bedeutet für Helms: „Wir müssen wie in den letzten fünf Jahren gute Politik machen und die anderen mit guten Argumenten überzeugen.“

Die Grünen treffen fast genau ihr Ergebnis der vorigen Kommunalwahl. „Wir hatten halt keine guten grünen Themen, von daher bin ich zufrieden, dass wir nicht abgesackt sind“, sagt Fraktionsvorsitzender Karl-Heinz Zander. Aus der Bundesebene habe es keinen Rückenwind gegeben, sondern viel Wind von vorn: „Beim Thema Gasheizungen kamen die Ängste ganz deutlich heraus.“

Zufriedene Dafi

Die Dafi verdoppelt die Zahl ihrer Mandate von zwei auf vier. „Wir freuen uns“, sagt Fraktionsvorsitzende Kirsten Lutz. Die Wählergemeinschaft habe gute Arbeit geleistet und einen ordentlichen Wahlkampf geliefert. Jetzt gehe es darum, das Programm umzusetzen und „richtig viel zu arbeiten“.

Enttäuschte FDP

Leise Enttäuschung dagegen bei der FDP: Leichte Verluste und 7,5 Prozent, das sei die „rote Laterne“, stellt Fraktionsvorsitzender Jörn Michaelsen fest. Eine schwierige Wahl hat er erwartet, aber: „Wir hatten uns ein bisschen mehr erhofft.“ Ihre Themen werde die FPD weiter verfolgen – besonders stört Michaelsen, dass die AfD wie befürchtet stark abgeschnitten habe.

Deren Spitzenkandidat Ralf Kirbach spricht von einem „sehr guten Ergebnis“. Drei Abgeordnete im Ständesaal: „Das zeigt, dass das Bedürfnis da ist für ein Korrektiv zur jetzigen Rathauspolitik.“ Jetzt gelte es, das Ergebnis erst einmal sacken zu lassen.

Die konstituierende Sitzung der neuen Ratsversammlung ist für den 15. Juni geplant. Und Bürgervorsteher Müller wünscht sich, dass der Umgang so bleibt wie bisher: „Ich bin sehr dankbar, dass alle Parteien in der Stadt so fair miteinander umgegangen sind im Wahlkampf.“